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Podiumsdiskussion über die Situation der Flüchtlinge


Foto: Kerstin Bögeholz


Quelle: WAZ vom 17.04.2015

Nur Begegnung kann Ängste abbauen, finden Teilnehmer einer Podiumsdiskussion im Altenhof. Asylsuchenden müsse man ein Zuhause bieten. Ehrenamtliches Engagement in Mülheim wunderbar.


von Andrea Müller

Das Thema ist aktuell, das Interesse groß. Über die Frage, ob die Flüchtlinge, die derzeit vermehrt auch nach Mülheim kommen, hier auch „ankommen“, diskutieren Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Sozialdezernent Ulrich Ernst, Superintendent Helmut Hitzbleck und Stadtdechant Michael Janßen auf Einladung des Kolpingwerks (Bezirksverband Mülheim) mit mehreren Hundert Gästen im Altenhof (Moderation: Stefan Falkenberg).


Zwei Sätze, die die Landeschefin im Laufe des Gesprächs formuliert, würde hier wohl jeder unterschreiben: „Keiner verlässt sein Land einfach so, ohne dass er gewichtige Gründe hat“ und „Andere  sind nur dann anders, wenn man sie nicht kennt“. Kontakte herzustellen zwischen Flüchtlingen und Mülheimer Bürgern, das sei das A und O, um Angst und Vorbehalten auf beiden Seiten, vor allem aber bei den Mülheimern, abzubauen. „Nur dann kann sich bei den Menschen auf der Flucht auch ein Gefühl von Zuhause entwickeln“, meint Superintendent Helmut Hitzbleck. Denn: „Menschen, die dem Fegefeuer entronnen sind, kann man nicht sagen: Das Boot ist voll. Das ist aus christlicher Sicht inakzeptabel."

868 Flüchtlinge leben derzeit in Mülheim - zumeist in Wohnungen, aber auch in Gemeinschaftsunterkünften wie an der Gustavstraße. Dort „läuft es“ laut Ulrich Ernst gut. Die Stadtgesellschaft – nicht nur in Styrum – reagiere insgesamt positiv auf die Asylsuchenden. Dass sich so viele Mülheimer ehrenamtlich engagieren für die Flüchtlinge – etwa in der Initiative „Willkommen in Mülheim“ – sehen nicht nur die Diskutierenden auf dem Podium mit Freunde und ein wenig Stolz.

Als „Wunder von Mülheim“ ist diese Hilfsbereitschaft in den überregionalen Medien bezeichnet worden. Erstmals habe sie sich  bei der Unterbringung von Flüchtlingen im Hildegardishaus in Broich gezeigt, die so gut funktioniert habe, meint der Stadtdechant. Schon haben sich an die 25 Bürger gemeldet, die in der neuen Unterkunft am Fünter Weg mithelfen wollen, vermeldet der Sozialdezernent. Die Caritas schult Ehrenamtle im Vis-a-vis-Projekt.

Die Krisenherde in der Welt werden vorerst nicht abnehmen, die Zahl der Flüchtlinge wird weiter steigen. Rund 320 weitere Menschen sollen bis Ende 2015 noch nach Mülheim kommen. „Bis dahin können wir auf die Unterbringung in Containern wohl verzichten, danach wird es eng“, betont Ulrich Ernst. Den Kommunen würde (zu) viel aufgebürdet. „Wir müssen die Flüchtlingsfrage als gesamtgesellschaftliche Aufgabe auffassen“, sagt auch Hannelore Kraft, die im Altenhof den Schulterschluss mit den Kommunen sucht und den Bund viel mehr „in der Pflicht sehen“ will.