"Liebe für Alle, Hass für Keinen" - Ein Besuch in der Styrumer Maryam Moschee
Als der islamische Prophet Mohammed im Jahr 622 von Mekka nach Medina auswanderte, entstand unter seiner Führung die sogenannte
Gemeindeordnung von Medina. Dabei handelte es sich um einen Bündnisvertrag zwischen den verschiedenen Bewohnern Medinas, der sie unter den Prinzipien Ehrlichkeit, Wahrheit und Gerechtigkeit zu brüderlicher Höflichkeit und Freundlichkeit, aber auch zu gegenseitiger Unterstützung verpflichtete.
Die sogenannte
Umma war geboren, eine ökumenische Gemeinschaft, die die Anhänger Mohammeds aus Mekka und Medina einschloss, aber explizit auch Gläubige anderer monotheistischer Religionen, die in Medina lebten. Auch der Koran, die Heilige Schrift des Islam, unterstreicht an mehreren Stellen die Gleichheit von Muslimen, Juden und Christen vor Gott, wenn sie in gutem Willen miteinander leben.
Kein Wunder sollte man also meinen, wenn im Jahr 2025 Vertreter/innen der muslimischen Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde in Mülheim-Styrum Jugendliche und Vertreter/innen unserer Pfarrei zu einem Freundschaftsbesuch einladen. Die freundliche Einladung, ausgesprochen im Rahmen einer Veranstaltung des Mülheimer Bündnisses der Religionen - Glaubensgemeinschaften für Frieden, wurde am 17. Juli dankbar eingelöst. Zwei Autos mit Jugendlichen, begleitet von Stadtdechant und Pfarrer Michael Janßen, machten sich auf den Weg, um die Maryam Moschee und ihre Gemeindemitglieder kennenzulernen. Nachdem bei einem Kurzvortrag die zahlreichen Gemeinsamkeiten der beiden Weltreligionen unterstrichen sowie Gastgeschenke ausgetauscht wurden, konnten beim anschließenden Grillen diverse Gespräche geführt, Erfahrungen ausgetauscht und Kontakte geknüpft werden. All das wurde beleuchtet von dem Motto der Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde: "Liebe für Alle, Hass für Keinen".
Wenngleich auch nach diesem erfolgreichen Abend in der Welt noch zahlreiche Unklarheiten zur Verständigung der Kulturen und Religionen existieren, ist doch eines klar: In Mülheim an der Ruhr werden die Bemühungen zu einem gemeinsamen Miteinander der Konfessionen und Religionen fortgesetzt und gepflegt, getragen vom Dialog für Barmherzigkeit und Frieden. Ein Gegenbesuch unserer muslimischen Glaubensfreunde in unserer Pfarrei ist bereits in Planung.