Heilig Geist
Aktuelles aus dem Pfarreientwicklungsprozess
Liebe Gemeindemitglieder,
wir möchten Ihnen heute einen Überblick über den aktuellen Stand und die Arbeit der Steuerungsgruppe zum
Erhalt des Standortes Heilig Geist näherbringen. Im Rahmen des Pfarreientwicklungsprozesses der Pfarrei St.
Mariae Geburt mit den vier Standorten St. Mariae Geburt, St. Joseph, Heilig Geist und St. Theresia wurde
festgestellt, dass der Standort Heilig Geist in Zukunft nicht mehr aus den Haushaltsmitteln finanziert werden
kann. Aus diesem Grund hat sich in den vergangenen Monaten eine Projektgruppe mit der Frage beschäftigt,
welche Lösungen zum Erhalt des Standortes gefunden werden können. Der Standort besteht dabei aus dem
Kirchengebäude, dem Pfarrheim, der Hausmeisterwohnung, der Kaplanei sowie dem Kindergarten.
Zu Beginn des Prozesses waren drei Lösungen zum Erhalt des Standortes angedacht. Zuerst wurde die Kirche
dem Bistum Essen als Standort für die Jugendkirche TABGHA angeboten. Damit hätte die Kirche z. B. für den
sonntäglichen Gottesdienst in Absprache mit TABGHA weiter nutzbar sein können. Erste Gespräche liefen
vielversprechend. Aufgrund der besseren Verkehrsanbindung entschied sich die Jugendkirche letztlich aber für
die Kirche St. Joseph in Duisburg-Mitte und nicht für Heilig Geist.
Eine andere Möglichkeit war, die monatlichen Betriebskosten sowie die Vorsorge und Bausubstanzerhaltung
über den Kirchbauverein Heilig Geist finanziell sicherzustellen. Dazu wären jedoch weitere Mitglieder und mehr
finanzielle Mittel nötig gewesen.
Als eine dritte Option kam weiterhin eine ökumenische Nutzung der Kirche in Frage. Dazu gab es Gespräche mit
der Evangelischen Kirchengemeinde. Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass wenige Jahre vorher bei den
Protestanten bereits ein Verschlankungsprozess durchgeführt wurde. Daher fand eine gemeinsame
ökumenische Nutzungsmöglichkeit kein nachhaltiges Interesse.
Mitte letzten Jahres tat sich dann eine zusätzliche Chance auf. Es konnte ein örtlicher Bestatter gefunden
werden, der Interesse daran hatte, die Kirche als Kolumbarium, also als Urnengrabstätte, umzubauen und zu
nutzen. Dabei sollte auch eine Nutzung für die Gemeinde, z.B. für den sonntäglichen Gottesdienst möglich sein.
Da das Bistum neuen Kolumbarien grundsätzlich skeptisch gegenübersteht, mussten auch dort Gespräche
geführt werden. Dabei stellte sich heraus, dass ein Kolumbarium zwar von einem Bestattungsunternehmen
betrieben werden darf, dass aber der Rechtsträger immer die Kirchengemeinde bleiben muss. Damit wären die
Risiken einer solchen Investition, bei der Verträge mit einer Dauer von bis zu 25 Jahren abgeschlossen werden,
immer bei der Kirchengemeinde geblieben. Dieses Risiko kann die Pfarrei dauerhaft nicht tragen.
Da bis dato kein Konzept gefunden werden konnte, das in der Lage ist, den Standort Heilig Geist nachhaltig zu
sichern, werden aktuell Investoren gesucht, die ein geeignetes Nutzungskonzept vorweisen, welches sich mit
dem künstlerischen und historischen Wert der Kirche auseinandersetzt und aus denkmalpflegerischer Sicht
umsetzbar ist. Momentan werden dabei verschiedene Nutzungsmöglichkeiten diskutiert, die von einer
kulturellen Nutzung, einer sozial/caritativen Nutzung über eine Erweiterung der Kindertagesstätte bis hin zu
einer wohnwirtschaftlichen Nutzung reichen. Grundsätzlich müssen die verschiedenen Nutzungskonzepte mit
der Denkmalschutzbehörde abgestimmt werden.
Dabei gehen wir nach aktuellem Stand allerdings davon aus, dass bei den verschiedenen momentan
diskutierten Optionen eine weitere Nutzung für die Kirchengemeinde nicht mehr oder nur eingeschränkt
möglich sein wird. Wir sind allerdings zuversichtlich, dass im Rahmen der Suche nach einem geeigneten
Investor eine dem Kirchenraum sowie dem Andenken der Gemeinde Heilig Geist angemessene Lösung
gefunden werden kann. Die Ausschreibung für den Standort Heilig Geist kann über die Internetseite
(
https://www.bistum-essen.de/info/pfarreien-gemeinden/immobilienangebote) des Bistums Essen eingesehen
werden.