Grußwort von Pastor Kerner
zu Palmsonntag und Ostern 2020
Liebe Schwestern und Brüder,
die aktuelle Corona-Krise bringt wohl für jeden von uns sehr eingreifende Veränderungen in unserem Altag sowie im Familien- und Arbeitsleben mit sich. Auch unser Gemeinde- und Glaubensleben ist davon betroffen. Wir können uns nicht wie gewohnt zu Gottesdiensten versammeln; dies ist besonders bedrückend in den bedeutendsten Tagen für unseren christlichen Glauben - die Kar- und Ostertage.
Aber wenn wir uns sonst zu den Gottesdiensten versammeln, sind wir ja auch nicht mit all unseren Schwestern und Brüdern zusammen. Und dennoch wissen wir uns auch mit unseren Mitchristen sogar in fernsten Ländern verbunden.
Diese Gewissheit kann uns auch hier in unseren Gemeinden in diesen Tagen Mut und Kraft geben; auch wenn wir uns nicht in den Kirchen treffen können, so sind wir doch im Gebet und in Gedanken miteinander verbunden. Besonders darf ich erinnern und einladen zu den gemeinsamen Gebetszeiten, mittags und abends der Angelus und während der Kirse auch das Abendgebet um 19.30 Uhr, an das uns unsere Glocken erinnern. Halten wir dann einen Moment inne und werden uns bewusst, ich bin nicht allein. In unserer modernen Zeit helfen uns auch die Medien miteinander in Verbindung zu bleiben, wir können mit Telefon und vielen anderen modernen Medien Kontakt halten und pflegen. Hinweisen und einladen möchte ich zu den Gottesdiensten zu den Kar- und Ostertagen in Rundfunk und Fernsehen.
Mag es uns auch schwer fallen, in diesen Tagen Abstand zu halten und uns zurückzuziehen, so ist es dennoch notwendig. Gerade in unserer christlichen Verantwortung füreinander, für die Menschen in unserer Gesellschaft und für unser ganzes Land, wollen auch wir unseren Beitrag leisten und den Einschränkungen der Verantwortlichen folgen.
Mit diesen Gedanken und dem Ostergruß erhalten viele von Ihnen auch einen gesegneten Palmzweig und eine gesegnete Osterkerze, die von mir in einer kleinen kirchlichen Feier gesegnet wurden. Auch diese sind Zeichen der Verbundenheit.
Die Palmzweige stehen für den Jubel, den das Volk von Jerusalem Jesus dem Sohne Davids als dem Retter entgegenbrachte. Mögen sie uns hinter den Kreuzen unserer Wohnungen das Jahr über erinnern an diese schweren Tage, aber auch an den Jubel, der in unseren Herzen nicht verstummen sollte.
Die Osterkerze deutet mit ihren Symbolen auf Kreuz und Leid, aber letztendlich auf die Lebensfreude und den österlichen Sieg Jesu Christi. Nicht der Tod und das Dunkel werden das letzte Wort haben, sondern das Licht und das Leben.
Nehmen wir in diesen Tagen bewusst die Menschen ins Gebet, die krank sind, die Angst haben, die an Einsamkeit leiden; denken wir an diejenigen, die vielen, die sich weiter einsetzen für andere; alle zu nennen ist unmöglich - nur beispielhaft alle medizinischen Dienste, staatliche Dienste, Versorgungsdienste usw.
Mag uns das Wort von Mutter Teresa Trost und Zuversicht sein, bei allem Kummer und aller Sorge die Osterfreude nicht zu vergessen - denn dann hätten wir wirklich verloren. Trotz Kummer und Sorgen wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben ein stärkendes und mutmachendes Osterfest.
Auf diesem Wege:
Der Friede und der Segen des auferstandenen Herrn komme über Euch und Euer Haus, über Eure Lieben und unser ganzes Land, er geleite und schütze uns alle Zeit. - AMEN. Pastor Markus Kerner